30.06.2022

Ein nicht alltägliches Bild für die Campagne

Ein nicht alltägliches Bild für die Campagne
Ein Mural für den neuen Stadtteil in der Campagne Reichenau. Der Wiener Street Art Künstler RUIN setzt ein identitätsstiftendes Wandbild um.

Junger Stadtteil erhielt identitätsstiftendes Wandbild

(IKM) Das Projekt Campagne Reichenau stellt einen wesentlichen Pfeiler der Wohnbauoffensive der Stadt Innsbruck im geförderten Bereich dar. Mittlerweile wurden die 307 Wohnungen des Baufeldes 1 übergeben. Unter dem Motto „Teil der Stadt/Part of the City -“ entstand ein besonderer Eyecatcher, der gleichzeitig Sinnbild für den jungen Stadtteil sein soll. Auf einer 130 Quadratmeter großen Außenfassade Richtung Hegnerstraße wurde ein Mural des Wiener Street Art Künstlers RUIN angebracht. Damit hat der Künstler die ausgeschriebene Design Competition im Frühjahr 2022 gewonnen. Am Donnerstag, 30. Juni 2022, war es soweit und das Werk konnte kurz vor Fertigstellung präsentiert werden.

Gemalte Seele der Campagne
RUIN verwendete für die großen Flächen Acrylfarben, die Außenlinien bzw. gewisse Musterungen wurden mit der Spraydose gemacht. Er folgte bei der Umsetzung zwar schon seinem Entwurf – an der Wand ließ er sich von der Umgebung, der Architektur und den AnwohnerInnen inspirieren und passte in der Folge gewisse Formen, Strukturen und Farben des Entwurfs an.

„Jung, frisch und einzigartig ist das neue Mural in der Campagne Reichenau. Wie bei anderen Wohnbauten der Stadt Innsbruck auch, stellt die ausgewählte ‚Kunst am Bau‘ einen besonderen Stellenwert dar“, freut sich Kulturstadträtin Mag.a Uschi Schwarzl über das gelungene Werk.

„Hochwertige Graffitis, Street Art und Murals haben mittlerweile einen hohen Stellenwert in Innsbruck. Seit rund einem Jahr werden besonders viele Projekte zu diesem Thema umgesetzt. Einen Überblick darüber gibt die Streetart-Citymap App unter www.innsbruck.gv.at/streetart. Die Design Competition gemeinsam mit Calle Libre Festival war eine Möglichkeit, Innsbrucks besondere Stadtansichten um eine weitere Facette aus dem Bereich Streetart auf hohem Niveau zu erweitern“, betont die Leiterin des städtischen Kulturamtes Dr.in Isabelle Brandauer.

„In der Campagne Reichenau wurde nicht nur ein ‚Stück Stadt gebaut‘, seit einem Monat wird es auch belebt. Die Bewohnerinnen und Bewohner nehmen den neuen Stadtteil ‚in Besitz‘ und das ursprüngliche Konzept geht auf. Mit dem neuen identitätsstiftenden Mural wird die Architektur und die Idee der Architektinnen und Architekten aufgenommen und erhält eine zusätzliche Dimension“, ergänzt IIG-Projektleiter DI Martin Franzmair.

Statement des Künstlers
„Beim Anfertigen meines Entwurfs zum Thema „Teil der Stadt“ ging es mir darum darzustellen, welche unterschiedlichen Tätigkeiten und Momente das Leben in der Stadt beinhaltet. Nicht nur der Mensch prägt die Stadt, sondern auch Pflanzen und Tiere, sowohl domestizierte – wie der Hund – als auch wilde Tiere – wie der Vogel. Anstatt ein Ereignis, zeigt das Bild das alltägliche Geschehen, was sich in dem Spaziergang mit dem Hund oder dem Einkaufskorb am Arm manifestiert. In der Hand hält die Person, die mehrere Identitäten in sich vereint, ein Häuschen. Damit will ich auf die Wichtigkeit unseres Zuhauses anspielen, in dem wir nicht nur wohnen, sondern uns auch damit und darüber identifizieren. Da die Bewohnerinnen und Bewohner hier sehr multikulturell sind, war es mir auch ein Anliegen die Figur in ihrer Diversität zu zeigen. Städte gibt es schon seit ewigen Zeiten und es liegt an uns die Anforderungen an eine Stadt in die Gegenwart zu übersetzen. Gerade in unseren Zeiten ist nachhaltiges und leistbares Wohnen wichtiger denn je. Daher freut es mich, dieses Wohnprojekt mit meiner Fassadenbemalung zu unterstützen. Was mir beim Malen am besten gefällt, ist die Umgebung und die Menschen kennenzulernen. In den letzten drei Tagen sind viele Bewohnerinnen und Bewohner bei uns vorbeigekommen und haben, uns begrüßt. Besonders die Kinder schienen eine besondere Freude daran zu haben uns zuzuschauen. Ich kann auf jeden Fall sagen, dass wir hier sehr herzlich empfangen wurden“, so RUIN in seinem offiziellen Statement.

Hintergrund
Die künstlerischen Arbeiten des Wiener Künstlers Ruin sind geprägt von phantasievollen Charakteren und farbenfrohen Hintergrundatmosphären mit mystischen Bezügen und traumhaften Erzählungen. Seine Werke sind in ganz Europa zu finden. Von einer kleinen Skizze im Hausflur bis hin zu einer ganzen Fassade passt sich sein Arbeitsspektrum stetig an.

Design Competition
Bis 8. April 2022 konnten Design-Vorschläge und Entwürfe zum Thema „Teil der Stadt/Part of the City“ eingereicht werden. Auslober des offenen Wettbewerbes war die Innsbrucker Immobiliengesellschaft (IIG), die Wettbewerbsleitung oblag dem Calle Libre Festival gemeinsam mit dem Kulturamt der Stadt Innsbruck. Im Rahmen der öffentlich ausgeschriebenen Design Competition gingen insgesamt 69 Konzepte für die Gestaltung der großflächigen Hausfassade in der Campagne Reichenau ein. Die Jury, zusammengesetzt aus Dr. Jakob Kattner (Calle Libre), Dr.in Silvia Höller (Kuratorin) und DI Martin Franzmair (IIG), nominierte den Entwurf von RUIN als eindeutigen Sieger.

Weitere Informationen unter www.innsbruck.gv.at/streetart

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